Workshop 1: Indu-Zero - Sanierungsfabrik der Zukunft
Ulla-Britt Krämer und Arjan de Haan stellten INDU-ZERO vor, ein Projekt der Interreg-Nordseeregion (NSR). Sie entwickeln einen Entwurf für eine Fabrik, in der Renovierungspakete mit vorgefertigten Fassaden, Solardächern und Energiemodulen hergestellt werden. Dabei streben sie eine Kapazität von 15.000 Wohnungen pro Jahr und eine Halbierung der aktuellen Preise an. Diese innovativen Fabriken können nach Projektende, voraussichtlich ab 2021, in den teilnehmenden Ländern gebaut werden. Das Konzept stieß bei den rund 25 Workshop-Teilnehmer*innen auf sehr positives Feedback. Es wurde intensiv diskutiert, welche Schritte notwendig sind, um es in die Praxis zu übertragen. Dabei ging es insbesondere um eine enge Einbindung relevanter Akteure aus Bau- und Wohnungswirtschaft und die Erprobung der verwendeten Technologien. Zudem wurden Fragen zum Business Case und die Einbindung von Ansätzen der Circular Economy besprochen. Der Dialog soll fortgesetzt werden.
Hier finden Sie die Indu-Zero-Präsentation zum Download.
Workshop 2: Follow up Development Dialog
In diesem Workshop setzten die Bau- und Wohnungsunternehmen, die am NetZeroNow-Programm, Volume Deal oder Accelerator Programm teilnehmen, ihre Zusammenarbeit fort. Ein kleines und ein großes Wohnungsunternehmen haben der Gruppe ihre Wirtschaftlichkeitsmodelle vorgestellt. Entsprechend ging es anschließend um ein gemeinsames Verständnis, wie die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Wohnungsunternehmen funktionieren, in welchen Bereichen die Potenziale einer Energiesprong-Sanierung liegen und warum der NetZero-Standard mit dem langjährigen Performanceversprechen dabei eine wichtige Rolle spielen. Auch dieser Dialog wird fortgesetzt. Im Rahmen des Net-Zero-Now-Programms werden die Vorreiter aus Bau- und Wohnungswirtschaft weiter gemeinsam Standards entwickeln, erste Piloten vorbereiten und diese Erfahrungen dann auf weitere Projekte übertragen.
Workshop 3: Kick-off Energiesprong
An diesem Newcomer-Workshop haben sich rund 20 Innovator*innen aus den Bereichen Wohnungs- und Bauwirtschaft, Komponentenhersteller, Mieterstromanbieter und Finanzierung beteiligt, die sich bei der Marktentwicklung der seriellen Sanierung einbringen wollen. Bei einer kurzen Reise durch die Energiesprong-Welt wurden die dringendsten Verständnisfragen geklärt. Themen waren unter anderem Motivation & Ziele des Energiesprong-Ansatzes, Performance und Business Case sowie die verschiedenen Rollen der Akteure bei der seriellen Sanierung (Gesamtlösungsanbieter, Wohnungsunternehmen, Mieter, Marktentwicklungsteam). So wurde unter anderem klar, dass es neben dem Contracting noch verschiedenste Varianten zur Abwicklung großflächiger Dach-PV gibt, der NetZero-Ansatz theoretisch auch mit anderen Versorgungsvarianten als der rein elektrischen Versorgung abbildbar wäre und sich u.a. die Aspekte E-Mobilität, Bauteilnutzungsdauer, CO2-Preise und die Gebäudetypologie/-nutzung auf den Business Case auswirken. Auch hier wird der Dialog fortgesetzt, um bereits vorhandene integrierte NetZero-Sanierungskonzepte einzubinden, Anlagentechnik anhand erster Piloten weiterzuentwickeln, Mieterstromkonzepte umzusetzen und nachhaltige Finanzierungsmodelle zu entwickeln.
Workshop 4: Regionale Verankerung & Rahmenbedingungen
In diesem Workshop widmeten sich rund 20 Teilnehmer*innen aus Verbänden, Kammern, Landesenergieagenturen, Landesbehörden und Kommunen der Frage, wie serielle Sanierungen regional verankert und unterstützt werden können. Ein Best-Practice-Impuls kam von Dieter Blome, Landesenergieagentur Hessen. Er stellte ein neues Programm vor, mit dem die Landesenergieagentur die Umsetzung von Energiesprong-Piloten in Hessen und die Skalierung seriellen Sanierens unterstützt. Im Anschluss wurden Ideen erarbeitet, wie regionale (politische) Akteure und Stakeholder eine aktive Rolle einnehmen können, um Menschen und Institutionen zu informieren und mitzunehmen. Tenor war, dass auch politische Unterstützung benötigt wird, u.a. durch vereinfachte Baugenehmigungen und Vergabeverfahren. Auch die Rolle und die Einbindung des (regionalen) Handwerks sowie der Energieberatung bei Energiesprong-Sanierungen wurde diskutiert. Hier sahen die Teilnehmer*innen Chancen für eine Weiterentwicklung der Berufsfelder, gleichzeitig aber auch einen großen Bedarf an Information und Einbindung. Der Dialog wird fortgesetzt.
Weitere Eindrücke und Infos zur Veranstaltung finden Sie auch in unserer Pressemitteilung zu den Energiesprong-Konzepten der Bauunternehmen, auf unserem Twitterkanal @Energiesprong.DE und in der Ankündigung der Veranstaltung.
Quelle Fotos: dena/bureau door