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Energiesprong DE
Darstellung einer Feuerwache nach der Sanierung mit dunklen Fassadenelementen aus HolzZHN Architekten

Feuerwache Charlottenburg | Berlin

| Auf einen Blick  | Hintergrund & Herausforderungen | Maßnahmen | Erfolge & Lessons Learned | Bilder des Projekts | Weitere Meldungen zum Projekt

In Charlottenburg-Nord geht die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) deutschlandweit voran und lässt die erste Feuerwache seriell sanieren. Das Projekt könnte zum Vorbild für die schnelle und wirtschaftliche energetische Modernisierung kommunaler Liegenschaften werden.

    • Anzahl der Vollgeschosse: 2
    • Nutzfläche: 2.752 qm
    • Baujahr: 1963-1965
    • Nikolaus-Groß-Weg 2, 13627 Berlin
    • Bauzeit (Baubeginn und Baufertigstellung): April 2023-Dezember 2024
    • Energieeinsparung (nach der Sanierung): 255.000 Kilowattstunden pro Jahr
    • Baukosten: rd. 2 Mio. €
    • Fördermittel: 495.000 € (BEG Einzelmaßnahmen) + Fördermittel des Landes Berlin (SIWANA)

    Hintergrund & Herausforderungen

    Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, will Berlin 80 Prozent Energie einsparen. Ein großer Hebel sind die 5.000 landeseigenen Liegenschaften, die von der Berliner Immobilienmanagement (BIM) verwaltet und nachhaltig weiterentwickelt werden. Die Dekarbonisierungsstrategie sieht neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien auch eine deutliche Erhöhung der Sanierungsgeschwindigkeit und der Sanierungstiefe vor. Dabei setzt die BIM auch auf innovative Lösungen.

    Die Feuerwache in Charlottenburg ist das erste Projekt, bei dem das neuartige Sanierungsansatz umgesetzt wird. Aufgrund der einfachen Kubatur ist es optimal für eine serielle Sanierung geeignet. Der hohe Vorfertigungsgrad der Fassade ermöglicht einen zeitgleichen und witterungsunabhängigen Bauablauf im Innen- und Außenbereich.  

    Maßnahmen

    • Vorgefertigte Fassade in Holztafelbauweise
    • Lüftung mit Wärmerückgewinnung
    • Vollständige Erneuerung der technischen Gebäudeausstattung
    • Anbindung an das Nahwärmenetz (BHKW mit Biomasse) des insgesamt 40.000 m2 großen Standorts der Berliner Feuerwehr
    • Photovoltaik

    Besonderheiten: Zu den größten Vorteilen serieller Sanierungen zählt die Umsetzung bei laufendem Betrieb. Dies war aufgrund des schlechten baulichen Zustands und einer Schadstoffbelastung der Feuerwache nicht möglich. Das Gebäude wurde komplett entkernt. Die marode Hülle machte umfangreiche Beton- und Schadstoffsanierungsarbeiten sowie eine Brandschutzertüchtigung erforderlich.

    Die Feuerwehrmannschaft ist während der Sanierung in einem Ausweichquartier am nahe gelegenen ehemaligen Flughafen Tegel untergebracht. Der Leerstand ermöglicht umfassende technische und funktionale Modernisierungen in Innenbereich. 

    Ein erstes Zwischenfazit fällt positiv aus. Die serielle Vorfertigung der 2,36 Meter breiten und bis zu 8,58 Meter hohen Fassadenelemente inklusive Dämmung, Fenstern, Lüftung und Sonnenschutz im Werk führt zu einer deutlichen Verkürzung der Montagedauer und der Bauzeit auf der Baustelle. Die neue, aus 86 Fassadenmodulen bestehende Gebäudehülle, wurde innerhalb von vier Wochen fertiggestellt. Aufgrund der verkürzten Bauzeit rechnet die BIM mit einer Kostenersparnis von rund fünf Prozent im Vergleich mit einer konventionellen Sanierung.

    Energieperformance: Nach der Sanierung wird das Gebäude KfW Effizienzstandard 55 erreichen und 255.000 Kilowattstunden Energie sowie 53 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

    Um unsere Gebäude fit für die klimaneutrale Zukunft zu machen, setzt die BIM auf nachhaltige Baustoffe und innovative Verfahren. Dazu gehören auch zukunftsweisende Themen wie das serielle Sanieren, die in unserem InnoLab vorangetrieben und als BIM-Standards etabliert werden.

    Martin Sowinski
    Mitglied der BIM-Geschäftsleitung