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Energiesprong DE

Hessischer Wirtschaftsminister würdigt Serielles Sanieren als wichtigen Hebel für die Wärmewende im Bestand

Im Rahmen der Energiesprong on tour SUMMER EDITION am 3. Juni 2025 in Offenbach erhielt das zukunftsweisende Sanierungskonzept politischen Rückenwind vom hessischen Wirtschafts- und Energieminister. In seinem Grußwort unterstrich Kaweh Mansoori die besondere Bedeutung der Seriellen Sanierung für die Erreichung der Klima- und Neubauziele.

„Serielles Sanieren ist unser Hebel für eine schnelle, mieterfreundliche und wirtschaftliche Modernisierung von Bestandsgebäuden – ganz gleich, ob es um Wohnhäuser oder öffentliche Gebäude geht. Mit dieser innovativen Methode können Objekte nicht nur klimaeffizient saniert, sondern auch auf einfache Weise neuer Wohnraum geschaffen werden. Damit verspricht die Methode eine Erleichterung für den angespannten Wohnungsmarkt in den Ballungsgebieten und macht gleichzeitig die Energiewende im Gebäudesektor für viele Menschen in Hessen möglich“, so Minister Mansoori.

Serielle Sanierung plus Aufstockung

In Offenbach-Lauterborn setzt das kommunale Wohnungsunternehmen GBO gemeinsam mit dem Bauunternehmen B&O das erste serielle Sanierungsprojekt in Offenbach um. Im Liszt-Quartier werden 7 Mehrfamilienhäuser seriell saniert und mit einer Aufstockung kombiniert. Laut einer Prognose des Pestel-Instituts braucht Offenbach pro Jahr 800 neue Wohnungen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Doch die wachsende Stadt hat kaum noch freie Bauflächen. Im Rahmen von seriellen Sanierungen kann mit vergleichsweise wenig Aufwand dringend benötigter neuer Wohnraum geschaffen werden. Die zusätzlichen Mieteinnahmen leisten dabei einen Beitrag zur Refinanzierung der energetischen Modernisierung.

„Der Einsatz von vorgefertigten Elementen zur Gebäudedämmung bei gleichzeitiger Aufstockung mit neuen Wohnungen bietet uns die besten Voraussetzungen, unsere Bestandsmieterinnen und -mieter während der Bauphase nicht mehr als notwendig mit Staub und Lärm zu stressen“, sagte Boris Kupke, Geschäftsführer der GBO Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach mbH, eine Tochter der Stadtwerke Offenbach. „So angenehm diese innovative Methode auch ist, müssen wir als gemeinnützige Baugesellschaft aber auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. Wir müssen profitabel agieren, um unseren Auftrag, neue und bezahlbare Wohnungen zu bauen, erfüllen zu können. Deshalb werden wir hier auch künftig auf öffentliche Fördertöpfe angewiesen sein, um schnell energetisch zu sanieren und gleichzeitig neuen Wohnraum zu schaffen.“

Serielle Kitasanierung in Rekordtempo

Im Rahmen der Energiesprong on tour #Offenbach, die sich schwerpunktmäßig an kommunale Bestandshaltende richtete, wurde den 120 Teilnehmenden auch die erste serielle Kitasanierung im benachbarten Frankfurt vorgestellt. Wie viele andere Städte auch verfügt die Main-Metropole nicht über Ausweichquartiere, die bei einer umfassenden energetischen Modernisierung genutzt werden können. Deshalb wird nach Lösungen gesucht, die eine schnelle Sanierung bei laufendem Betrieb ermöglichen. Mit einer seriellen Sanierungslösung von Moducon wurde die Kita Am Wiesenrain innerhalb kürzester Zeit fit für die klimaneutrale Zukunft gemacht. Die Montage der 65 vorgefertigten Fassadenmodule dauerte nicht länger als 5 Werktage.

Aufgrund ihrer zumeist einfachen Kubatur sind Kitas, Schulen und Turnhallen optimal für den zukunftsweisenden Modernisierungsansatz geeignet. Laut Schätzungen der dena könnten bis zu 45 Prozent der 3,3 Mio. Mehrfamilienhäuser, 2,6 Mio. Einfamilienhäuser sowie ein Großteil der 2 Mio. Nichtwohngebäude seriell saniert werden. „In Offenbach wird deutlich, dass Serielles Sanieren ein innovatives Konzept mit doppeltem Mehrwert sein kann: Durch die Kombination mit einer Aufstockung wird hier dringend benötigter zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Das zukunftsweisende Sanierungskonzept eignet sich auch für Nichtwohngebäude. Das vorgestellte Kitaprojekt zeigt, dass eine serielle Sanierung bei laufendem Betrieb in nur drei Monaten möglich ist“, so Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung.

Energiesprung von H nach A

Serielles Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip überträgt das Konzept der Industrie 4.0 auf das traditionelle Handwerk. Digitale Planung, automatisierte Vorfertigung und standardisierte Prozesse ermöglichen es, mit weniger Fachkräften mehr Gebäude in kürzerer Zeit energetisch zu modernisieren. Die Gebäude erhalten eine neue Hülle aus Holzfassaden im XL-Format. Diese werden inklusive Dämmung, dreifach verglasten Isolierfenstern, Fensterbänken, Sonnenschutz und Lüftung im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch montiert. Mit Photovoltaikmodulen ausgestattete Dächer sowie eine fossilfreie Wärmeversorgung komplettieren den zukunftsweisenden Modernisierungs-ansatz. Nach der Sanierung sparen die Gebäude bis zu 90 Prozent Energie ein und haben einen Energiesprung von Effizienzklasse H auf A+ gemacht.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) entwickelt das Kompetenzzentrum Serielles Sanieren der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) den Markt für serielle Sanierungslösungen in Deutschland. Die Informations- und Unterstützungsleistungen reichen von der Gebäudeauswahl, Konzeptentwicklung und Fördermittelberatung über Portfolioanalysen, Pilotprojekte, Produktentwicklungen und Evaluierungen bis zum Abbau regulatorischer Hürden. Regelmäßige Workshops, Tutorials, Exkursionen zu seriellen Sanierungsprojekten und Networking-Events runden das kostenlose Angebot ab.

>> Pressemitteilung des hessischen Wirtschaftsministeriums

>> Videobeitrag "Serielle Sanierung Offenbach", Regionalmagazin RTL Hessen vom 03.06.25 (ab 8:16 Min)

Pressekontakt

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Ariane Steffen

Kommunikation Wohnungswirtschaft und Nichtwohngebäude

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