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Energiesprong und Energiespar-Contracting: gemeinsam mehr erreichen

Beim Bund-Länder-Dialog der dena am 12. September wird thematisiert wie der kommunale Gebäudebestand durch Contracting Klimaneutralität erreichen kann und welche Rolle das serielle Sanieren spielt.

Der kommunale Bestand ist ein Sanierungsfall: Rund 85 Prozent der rd. 175.000 Bildungs-, Kultur-, Freizeit- und Verwaltungsgebäude sind in einem schlechten energetischen Zustand.  Dementsprechend hoch sind die Kosten: Fast vier Milliarden Euro pro Jahr geben die 12.000 deutschen Kommunen für die Wärme- und Stromversorgung ihrer Liegenschaften aus.

Im Rahmen des 9. Bund-Länder-Dialogs Energiespar-Contracting lud die Deutsche Energie-Agentur (dena) am 12. September rund 40 Verantwortliche aus Bund, Ländern und Kommunen zum Austausch über das zukunftsweisende Energiedienstleitungskonzept ein. Beim Energiespar-Contracting übernimmt ein Dienstleister die Finanzierung, Planung und Umsetzung der Effizienzmaßnahmen. Die Refinanzierung der Investition erfolgt über Energieeinsparungen. Auf diese Weise können auch Kommunen mit geringen finanziellen Spielräumen die Sanierungsrate ihrer Liegenschaften erhöhen. 

In seinem Grußwort machte Christian Maaß, Leiter der Abteilung II Wärme, Wasserstoff und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deutlich, dass Nichtstun angesichts des steigenden CO2-Preises die teuerste Option sei. Um die Wärmewende im Bestand voranzutreiben, habe man mit dem Energieeffizienz- und Gebäudeenergiegesetz entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen, die von einer verlässlichen Förderung flankiert würden.  

Dr. Jonathan Flesch, Teamleiter Quartier & Stadt bei der dena, erläuterte anhand der aktuellen Studie „Fit für 2045: Zielparameter für Nichtwohngebäude im Bestand“, dass der Energieverbrauch kommunaler Nichtwohngebäude um 60 Prozent sinken müsse. Effizienzhausstandard 55 reiche dafür nicht aus. Empfohlen werde der ambitioniertere Effizienzhaus 40 Standard sowie eine deutliche Erhöhung der Sanierungstiefe und Sanierungsgeschwindigkeit.

Ganzheitliche Sanierung bringt die größten Einsparungen

In einer Diskussionsrunde wurden die Herausforderungen und Erfolge verschiedener Contracting-Modellvorhaben erläutert. Besonders zentral stellt sich die Auswahl und Ausschreibung geeigneter Gebäudepools dar. Laut den Projektverantwortlichen lagen bei ganzheitlichen Sanierungen die erzielten Einsparungen weit höher als erwartet. Als ganzheitliches Energiespar-Contracting+ inklusive Fassade kann die serielle Sanierung einen weiteren Lösungsbaustein zur Steigerung der Sanierungsrate kommunaler Liegenschaften darstellen.

Der innovative energetische Modernisierungsansatz kombiniert digitale Planung mit industrieller Vorfertigung und standardisierten Prozessen. Da sich bis zu 80 Prozent der Arbeiten von der Baustelle ins Werk verlagern, können mit den zur Verfügung stehenden Fachkräften mehr Bestandsgebäude saniert werden. Aufgrund ihrer ähnlichen Gebäudekubatur seien Schulen, Kindergärten, Sporthallen und Verwaltungsgebäude optimal für das neuartige Verfahren geeignet, betonten Joseline Silva Cousiño und Nico Gorsler von Energiesprong Team der dena. Eine mehrjährige Pilotphase im Mehrfamilienhaussegment habe gezeigt, dass selbst „Worst Performing Buildings“ mit seriellen Sanierungslösungen energetisch auf Neubauniveau gebracht werden können. Im Workshop wurde erörtert, inwiefern sich die Vorteile von Energiespar-Contracting und seriellem Sanieren verbinden lassen. So können Gesamtlösungsanbieter die Rolle der Contractoren einnehmen und mögliche Finanzierungslücken überwinden.

Die Teams Energiespar-Contracting und Energiesprong verabredeten, in Zukunft enger zusammenzuarbeiten. Sobald ein passender Gebäudepool gefunden sei, der sich sowohl für Contracting als auch für serielles Sanieren eigne, wolle man durchstarten. Und gemeinsam mehr für den Klimaschutz erreichen. 
 

Pressekontakt

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Ariane Steffen

Kommunikation Wohnungswirtschaft und Nichtwohngebäude

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