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„Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien muss die Energieeffizienz von Gebäuden deutlich gesteigert werden. Deshalb spielt das serielle Sanieren bei der Dekarbonisierung des Bestandes eine wichtige Rolle“
Christian Maaß, Leiter Abteilung II Wärme Wasserstoff und Effizienz im BMWK, nutzte seinen Auftakt-Impuls, um die teilweise unsachlich geführte öffentlich Diskussion rund um die Wärmepumpe geradezurücken.
Die in der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes vorgesehenen Heizungslösungen seien vielfältig. Ob Abwärme, Biomasse, Geothermie oder Hybridheizungen – nichts werde im Gesetzesentwurf ausgeschlossen. Der Bedarf im Bestand sei riesig und könne nicht von einer Technologie allein gedeckt werden.
Vernünftig seien Wärmenetze in Gebieten mit urban verdichtetem Bestand und individuelle Lösungen im Einfamilienhausbereich. Der kommunalen Wärmeplanung komme dabei eine große strategische Bedeutung zu.
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„Entscheidend für das Gelingen der Energiewende im Bestand ist die warmmietenneutrale Umsetzung“
Nach Ansicht von Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, dürfe die Transformation niemanden überfordern. Deshalb müssten Klima- und Sozialverträglichkeit immer zusammen gedacht werden.
Die Beratungen des Mieterbundes zeigten, dass Mieterinnen und Mieter in unsanierten, mit Öl- oder Gas beheizten Gebäuden besonders häufig von Energiearmut betroffen seien. Modernisierung führe zu steigenden Warmmieten, was Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen an die finanziellen Grenzen führe.
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„Das serielle Sanieren ist ein wichtiger Baustein, um die energetisch schlechtesten Gebäude zuerst fit für die klimaneutrale Zukunft zu machen“
Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, erläuterte, warum die geplante Novelle der EU-Gebäuderichtlinie eine riesige Herausforderung für die Wohnungswirtschaft darstellt.
Damit Gebäude bis 2033 mindestens Effizienzklasse D erreichten, müssten in Deutschland in den nächsten zehn Jahren rund die Hälfte der Bestandsgebäude saniert werden. Bei Nichterreichen der Effizienzziele drohe ein massiver Wertverlust oder sogar ein Vermietungs- und Verkaufsverbot.