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WGTextil Greiz: Vorreiter für die Wärmewende in Ostdeutschland

Kein Geld, keine Fachkräfte, kein Material, kein Interesse – die Gründe, warum Wohnungsunternehmen die energetische Modernisierung ihres Bestandes auf die lange Bank schieben, sind vielfältig.

Energiesprong-Pilotprojekt in Greiz | Foto: ecoworks GmbH

Das Thüringer Umweltministerium wollte diese Ausreden nicht mehr gelten lassen und startete die Thüringer Wärmeoffensive. Zu den engagiertesten Unterstützern zählt die Wohnungsgenossenschaft Textil Greiz. Sie leistet in der Schmidtstraße 12-14 klimaneutrale Pionierarbeit und sendet damit ein Signal an die gesamte ostdeutsche Wohnungswirtschaft.

Bislang wurden die beiden Wohngebäude aus den 60er Jahren – wie rund die Hälfte aller Wohnungen Deutschland auch – mit Gas beheizt. Spätestens ab dem nächsten Sommer werden die Mieter der 15 Wohnungen komplett unabhängig von fossilen Energieträgern und steigenden Heizkosten sein. Nach der seriellen Sanierung durch die Berliner ecoworks GmbH liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach die Betriebsenergie für eine Luft-Wärmepumpe, die die Bewohner klimaneutral mit Wärme und Warmwasser versorgt. Über ein Mieterstrommodell kann der selbst erzeugte grüne Strom zu vergünstigten Konditionen vom örtlichen Energieversorger bezogen werden. Hochgedämmte Fassaden- und Dachmodulen sorgen dafür, dass der Energiebedarf möglichst niedrig ist und das Gebäudes mindestens KfW Effizienzhausstandard 55 erreicht.

Visualisierung: Projekt in Greiz nach Sanierung | Bild: ecoworks GmbH

Durch die Förderung des Thüringer Umweltministerium in Höhe von 2 Millionen Euro kann die serielle Sanierung in der Schmidtstraße ohne Mieterhöhungen umgesetzt werden. Das Pilotprojekt in Greiz zeigt, dass klimaneutrales und bezahlbares Wohnen möglich sind – und soll damit zum Vorbild für tausende kommunale Wohnungen in Thüringen werden.