Nur mit serieller Sanierung könne man den Sanierungsstau auflösen und Mieterinnen und Mieter dauerhaft vor steigenden Energiepreisen schützen, machte Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), in seiner Eröffnungsrede deutlich. Christian Maaß, Abteilungsleiter für Wärme, Wasserstoff und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstrich in seinem Grußwort die Notwendigkeit, möglichst schnell von fossilen Energien unabhängig zu werden. Die serielle Sanierung spiele dabei eine zentrale Rolle. Um alle Vorteile voll ausspielen zu können, auch die perspektivisch günstigeren Kosten, müsse man Takt und Tempo allerdings noch deutlich erhöhen.
Treffpunkt für das Who is Who der seriellen Sanierung
Auf dem NetZero-Marktplatz präsentierten Wohnungsunternehmen ihre bis 2045 zu sanierenden Bestände, Gesamtlösungsanbieter ihre bis dahin zur Verfügung stehenden Kapazitäten und Komponentenhersteller ihre innovativen Lösungen. Das Spektrum der sechs Workshops umfasste Themen, die beim Schritt von Piloten zu Portfolios eine zentrale Rolle spielen: CO2-Fahrpläne, Vertragsgestaltung, die Rolle von Architekten und Planern, Netzwerke und Rahmenbedingungen sowie Kreislauffähigkeit.
Die Frontrunner der abgeschlossenen und im Bau befindlichen Projekte wurden symbolisch als „Net Zero Heros“ ausgezeichnet. Spannende Themen, nützliches Hintergrundwissen, neue Impulse und vielversprechende Kontakte – diese Mischung machte das Net Zero Now! 2022 Jahresevent zu einer rundum gelungenen Veranstaltung für den fachlichen und persönlichen Austausch, so das Fazit der Teilnehmer.
Große Player sorgen für neue Marktdynamik
Mit dem Volume Deal wurde 2019 das Fundament für den seriellen Sanierungsmarkt in Deutschland gelegt. Seitdem ist viel passiert: Vier Pilotprojekte wurden fertiggestellt, neun sind im Bau, 51 weitere befinden sich in der Vorbereitung. Das Netzwerk ist auf 85 Wohnungsanbieter, 16 Gesamtlösungsanbieter und 85 innovative Komponentenhersteller angewachsen.
Große Player wie Saint-Gobain sind in den seriellen Sanierungsmarkt eingestiegen. Völlig neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln sich. Im April haben der deutsche Wohnungskonzern LEG und der österreichische Baukonzern Rhomberg mit Renowate ein Joint-Venture für serielles Sanieren gegründet. Anfang August startete in Mönchengladbach ein Reallabor, in dem B&O, ecoworks, Fischbach und Saint-Gobain unterschiedliche serielle Sanierungsansätze für den Breitenmarkt erproben.
Wachsender Markt mit attraktiven Geschäftschancen
Inzwischen ist der nächste große Meilenstein in der Marktentwicklung erreicht – der Sprung von Piloten zu Portfolios. Bis 2026 will die GEWOBAU Erlangen 6.000 Wohneinheiten seriell sanieren. Weitere Wohnungskonzerne sind dabei, die in den Pilotprojekten gewonnenen Erkenntnisse sukzessive auf die Sanierung größerer Bestände zu übertragen. Parallel dazu wird die Bauseite ihre Kapazitäten deutlich ausbauen.
Innovative Komponentenhersteller geben mit zukunftsweisenden Produkten neue Impulse. Innerhalb von drei Jahren ist ein wachstumsstarker Markt entstanden, der attraktive Geschäftschancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eröffnet. Internationale Anfragen wie die der Stadtverwaltung Tokio zeigen, dass das Konzept der seriellen Sanierung weltweit auf großes Interesse stößt.











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