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GEWOBAU Erlangen: Klima- und mietkostenneutral

Angesichts der kriegs- und krisenbedingt steigenden Energiekosten sieht sich die GEWOBAU Erlangen strategisch auf dem richtigen Weg. Nur so können Mieterinnen und Mieter dauerhaft vor hohen Nebenkosten geschützt werden.

Das kommunale Wohnungsunternehmen realisiert das bislang größte serielle Sanierungsprojekt in Deutschland. Bis 2026 sollen insgesamt 6.000 Wohnungen energetisch modernisiert und durch Aufstockung zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden.

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, arbeitet die GEWOBAU Erlangen mit verschiedenen Firmen in mehreren Pilotprojekten zusammen. Im Quartier Erlangen-Süd werden 475 Wohnungen energetisch modernisiert und durch Aufstockung 135 neue Wohnungen geschaffen. Baupartner sind hier u.a. die SISTEMS GmbH sowie die Niersberger Wohn- und Anlagenbau. Der erste Bauabschnitt mit rund 120 Wohnungen soll bis Dezember 2022 abgeschlossen sein, der zweite und dritte Bauabschnitt bis März 2023.

Das Quartier in Erlangen-Bruck sieht die Sanierung von 276 Wohneinheiten und sowie die Aufstockung von 36 Wohneinheiten in Holzbauweise vor. Mit der Umsetzung wurde die ecoworks GmbH beauftragt.

Bild: GEWOBAU Erlangen | Schmitt Photodesign | Die vorgefertigten Fassadenelemente werden derzeit montiert. Der erste Bauabschnitt mit rund 120 Wohnungen soll im Dezember 2022 abgeschlossen sein, der zweite und dritte Bauabschnitt bis März 2023.

„Jede andere Sanierung würde ein Vielfaches an Zeitaufwand benötigen“, so Gernot Küchler, Geschäftsführer der GEWOBAU Erlangen. Das serielle Sanieren ermöglicht die energetische Modernisierung in bewohntem Zustand. Um die Bewohner möglichst wenig zu belasten, finden die Bauarbeiten größtenteils von außen statt. Pro Wohnung sind zwei Tage für den Umbau vorgesehen.

Neben einer 35 Zentimeter dicken, vorgefertigten Thermohülle wird jede Wohnung mit einem neuen Bad ausgestattet. Auch hier sind die Teile vorgefertigt, der Einbau dauert nicht länger als einen Tag. Gegenüber einer konventionellen Sanierung, die nur im unbewohnten Zustand umgesetzt werden kann, rechnet die GEWOBAU Erlangen mit Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen durch die serielle Sanierung.

Statt mit Gas werden die Wohnungen künftig mit Geothermie beheizt. Dafür wurden an zentralen Stellen im Quartier 30 Meter tiefe Bohrungen gesetzt. Die regenerative Energie für die Erdwärmepumpen und das Nahwärmenetz erzeugen auf den Dächern installierte Solaranlagen.

Nach der Sanierung sind die Mieterinnen und Mieter dauerhaft vor steigenden Energiepreisen geschützt – und zahlen unterm Strich die gleiche Miete. Denn die deutlich niedrigeren Heizkosten werden die Mehrkosten der um 1,40 Euro pro Quadratmeter erhöhten Kaltmiete ausgleichen. Je nachdem, wie sich die Energiepreise entwickeln, rechnet Gernot Küchler damit, dass die Nebenkosten um vier bis fünf Euro sinken könnten.

Auch wenn es aufgrund des Kriegs in der Ukraine bei manchen Produkten zu Lieferengpässen kam, ist man in Erlangen optimal im Zeitplan. Um das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes wie geplant bis 2026 zu erreichen, werden pro Jahr 1.000 bis 1.500 Wohnungen seriell saniert.