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Zukunftsvisionen für die serielle Sanierung

Branchenakteure aus der Bau- und Wohnungswirtschaft wünschen sich beim dena Energiewende-Kongress ganzheitliche Konzepte für die serielle Sanierung, einfache, transparente Rahmenbedingungen und Unterstützung aus der Politik.

Digitale Veranstaltung „Mehr Wohnqualität, neutrale Klimabilanz, keine höhere Miete – so geht die Bestandssanierung“ beim dena Energiewende-Konrgess

Mit 80 virtuellen Teilnehmenden war serielles Sanieren Thema beim dena Energiewende-Kongress. Unter dem Motto „Mehr Wohnqualität, neutrale Klimabilanz, keine höhere Miete – so geht die Bestandssanierung“ diskutierten Branchenakteure und Gäste aus der Politik ihre Zukunftsvisionen für 2030. Dabei wurde klar, dass zwar schon einiges geschafft wurde, aber mehr Tempo, weiterhin Unterstützung und eine Förderung zur (Weiter-)Entwicklung technischer Lösungen notwendig sind, um die vielversprechenden Visionen für 2030 Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit dabei waren: Ursula Heller (Journalistin & Moderatorin), Uwe Bigalke (dena), Katja Neumann (BMWi), Klaus Mindrup (SPD-Bundestagsfraktion) und Christian Kühn (Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen), Konstantina Kanellopoulos (Vonovia), Sebastian Keppe (VBW Bauen und Wohnen), Emanuel Heisenberg (ecoworks) und Nadin Bozorgzadeh (B&O Gruppe).

Visionen für 2030

Die Visionen, die die Vorreiterinnen und Vorreiter aus den Bau- und Wohnungsunternehmen vorgestellt haben, sind vielfältig: von einem klimaneutralen Gebäudebestand und lebenslangem, bezahlbarem Wohnen im Quartier, über nachhaltigen Wohnraum, der durch skalierungsfähige Konzepte ermöglicht wird, bis hin zu einer Giga-Factory für Gebäudehüllen. Serielles Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip gilt dabei als Schlüsselkonzept, das vorangebracht werden soll.

Beschleuniger für Marktentwicklung

Um diese Visionen zügig Realität werden zu lassen, wurden mehrere Beschleuniger identifiziert und diskutiert:

  • Investitionen in die Weiterentwicklung der Lösungsansätze und weitere Pilotprojekte, die ambitioniert in die Praxis umgesetzt werden.
  • Politische Rahmenbedingungen: einfach umsetzbar, einheitlich und transparent. Hier gab es große Übereinstimmung, dass Freiraum für Innovationen und eine unbürokratische, deutlich vereinfachte Lösung für die Nutzung von selbsterzeugtem Strom/ Mieterstrom notwendig sind. Zudem wurden auch digitalisierte Baugenehmigungsprozesse als Beschleuniger genannt.
  • Praxisnahe Ausgestaltung des im Klimaschutzprogramm beschlossenen Förderprogramms Serielle Sanierung, um Innovationen und Weiterentwicklung in der Bauwirtschaft anzustoßen. Hier wünschten sich die Branchenakteure vor allem eine praxisnahe, unbürokratische Ausgestaltung, um nach der Beantragung zügig serielle Sanierungsprojekte starten zu können.
  • Nachfrage aus der Wohnungswirtschaft & Angebot aus der Bauwirtschaft soll verstärkt und ausgebaut werden.

Fazit: Die Teilnehmenden der Diskussion betonten die Notwendigkeit, bei Sanierungslösungen auf eine ganzheitliche Betrachtung zu setzen, insbesondere in Wohnquartieren. Sozialverträglichkeit mit der Möglichkeit, perspektivisch auch warmmietenneutral zu sanieren, sei essentiell. Während es heute schon erfolgreich realisierte Projekte und technische Innovationen gibt, stehen noch einige Hürden bevor, die genommen werden müssen. Mit Freiraum, Mut, Geschwindigkeit, Ausdauer und begeisterten Menschen können diese Herausforderungen angegangen und mehr Geschwindigkeit in die Entwicklung serieller Sanierungen gebracht werden.